Ersatzneubau heisst das Zauberwort

Genossenschaften zeigen, wie es geht
Die Genossenschaften setzen auf Ersatzneubauten. Ein gutes Beispiel für Klimaschutz mittels Ersatzneubauen ist das Projekt Leimbach der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich. Eine bald 100-jährige Siedlung wird durch zwei Neubauten ersetzt. Dank einem Landtausch, der eine deutlich verbesserte Ausnutzung erlaubt, werden es statt 28 Wohnungen bei Bauende 70 sein. Die Lärmbelastung der Bewohnerinnen und Bewohner soll zudem abnehmen. Der Innenhof wirkt trotzdem grosszügig. Die Lärmbelastung der Bewohnerinnen und Bewohner soll zudem abnehmen. Der Spatenstich ist für 2021 geplant, der Bezug für 2023. In Anbetracht des hohen Anteils am Energieverbrauch von Gebäuden ist die Realisierung hochgesteckter Ziele bei konsequentem und verantwortungsbewusstem Vorantreiben der notwendigen Schritte keine Utopie, sondern absolut realistisch.
Vereinfachungen und Standardisierungen bei Bewilligungsverfahren, forcierte Verdichtung im städtischen Raum sowie der Abbau unnötiger Überregulierung können diesen Prozess zur nachhaltigen Entwicklung zusätzlich unterstützen. Das Bauland wird knapper, vor allem in den Städten und Agglomerationen. Deshalb werden verdichtetes Bauen beziehungsweise Siedlungsentwicklungen nach innen immer wichtiger. Bei Ersatzneubauten wird heute durchschnittlich jede abgebrochene Wohnung durch zwei neue ersetzt, während die Wohnfläche sogar verdreifacht wird. Entscheidend dafür ist, dass die Zonenpläne und die Ausnützungsziffern der Gemeinden verdichtete Bauweisen auch zulassen. Die breite Akzeptanz der Bevölkerung dafür zeigt die jüngst vom SBV anlässlich der Kampagne Tour d’horizon durchgeführte Befragung «Baue deine Schweiz der Zukunft». Eine überwiegende Mehrheit spricht sich für eine Zukunft mit verdichteter Bauweise in Städten und Agglomerationen aus. Diese breite öffentliche Akzeptanz ist gegenüber Widerständen von Einzelinteressen durchzusetzen.
Kreislaufwirtschaft ist gefragt
Ein moderner und verdichteter Gebäudepark ist ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden. Aber auch der schonende Einsatz der Ressourcen und die Kreislaufwirtschaft sind grosse Chancen für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft der Zukunft. Gemäss Lebenszyklus-Prinzip sollen Bauwerke von der Entstehung, über die Nutzung, bis zum Abbruch in Kreisläufen realisiert werden, wodurch möglichst wenig Abfall entsteht. Langfristig werden daraus nicht nur umweltpolitische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile resultieren. Im Bausektor schlummert sehr viel Potenzial, denn heute stammen rund 84 Prozent des Abfallaufkommens der Schweiz aus seinem Ursprung. Ein erheblicher Anteil davon sind Aushub- und Ausbruchmaterial. Moderne Technologien, die Abstimmung der Prozesse und die Steigerung des Einsatzes von Recycling-Baustoffen sind Treiber für ressourcen- und klimaschonende Lösungen der Bauwirtschaft. Dies gelingt immer besser, denn ein immer beträchtlicherer Anteil des Baumaterials wird in der Schweiz rezykliert. Dies schont die wertvollen und begrenzten Rohstoffe und bedeutet betriebswirtschaftlicher und ökologischer Mehrwert. Dieser Weg ist konsequent weiter zu beschreiten.
Digitalisierung bringt Effizienz
Der SBV unterstützt seine Mitglieder bei der Digitalisierung. Die Digitalisierung setzt in Sachen Nachhaltigkeit neue Massstäbe, weil zum Beispiel der Materialverbrauch optimiert werden kann. Das schont die Umwelt und senkt die Baukosten. Weiter führt es dazu, dass Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen.
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